Verzweifelte Frau sitzt am Tischende und vergräbt das Gesicht in den Händen, während sie von ihren Kollegen verbal attackiert wird.

Mobbing am Arbeitsplatz: Erkennen und handeln!

In einer idealen Arbeitswelt würden alle Mitarbeiter harmonisch zusammenarbeiten, frei von jeglichem Druck und angetrieben von ihrem Wunsch, die beste Leistung zu erbringen. Die Realität sieht aber oft anders aus. Mobbing am Arbeitsplatz ist ein verbreitetes Phänomen, das in vielen Unternehmen auf der ganzen Welt anzutreffen ist.

Mobbing untergräbt nicht nur die Gesundheit und das Wohlergehen der Mitarbeiter, sondern beeinträchtigt auch die Zusammenarbeit, senkt die Produktivität und gefährdet die Unternehmenskultur. Für Betroffene kann Mobbing schwerwiegende Folgen haben. Als Arbeitgeber ist es daher Ihre Pflicht, ein sicheres und förderliches Arbeitsklima zu schaffen. Dieser Artikel soll Ihnen helfen, die Zeichen von Mobbing zu erkennen und darauf zu reagieren. Wir sagen Ihnen auch, wie Sie präventive Strategien entwickeln, um ein positives Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiter zu gewährleisten.

Was versteht man unter Mobbing am Arbeitsplatz?

Mobbing am Arbeitsplatz bezeichnet wiederholte und anhaltende negative Verhaltensweisen gegenüber einem oder mehreren Mitarbeitern. Dies kann verbale Beleidigungen, psychologischen Druck, soziale Isolation oder sogar physische Übergriffe umfassen. Ein Schlüsselelement von Mobbing ist das Machtungleichgewicht, das den Betroffenen das Gefühl gibt, machtlos zu sein. Es ist wichtig, die verschiedenen Formen von Mobbing zu erkennen und zu verstehen, dass es sich um ein systematisches Problem handelt, das angegangen werden muss. Besonders gefährlich ist dabei, dass Mobbing oft als Spaß oder Neckerei heruntergespielt wird.

Beispiel: Ein leitender Angestellter nutzt regelmäßig herabsetzende Sprache und Kritik, um die Leistung eines Teams zu „verbessern“. Er macht abwertende Bemerkungen über die Arbeit einzelner Teammitglieder in öffentlichen Besprechungen. Er belächelt ihre Vorschläge und unterstellt ihnen mangelndes Engagement oder Kompetenz. Diese Art des verbalen Missbrauchs führt nicht nur zu einem steilen Abfall der Mitarbeitermoral, sondern auch zu Angstzuständen und einem Verlust an Selbstvertrauen.

Wie erkennt man Mobbing am Arbeitsplatz?

Das Erkennen von Mobbing erfordert Aufmerksamkeit und das Verständnis dafür, dass die Zeichen nicht immer offen zutage treten. Häufige Fehlzeiten, eine hohe Fluktuation in bestimmten Abteilungen oder Veränderungen im Verhalten und in der Leistung von Mitarbeitern können Hinweise auf ein Mobbingproblem sein. Ebenso können eine wachsende Zahl von Beschwerden über den Umgangston, die Arbeitsatmosphäre oder spezifische Konflikte zwischen Mitarbeitern ein Alarmzeichen sein. Es ist entscheidend, dass Sie solche Anzeichen früh erkennen, berücksichtigen und Nachforschungen anstellen, ob sie auf Mobbing hindeuten könnten.

Beispiel: Ein Mitarbeiter, der zuvor aktiv an Teamdiskussionen teilgenommen hat, zieht sich plötzlich zurück und äußert sich kaum noch, insbesondere in Anwesenheit bestimmter Personen. Dies kann darauf hinweisen, dass der Mitarbeiter sich nicht wohlfühlt oder Angst vor weiteren Schikanen hat.

Wie geht man als Arbeitgeber gegen Mobbing vor?

Sobald Sie Mobbing in Ihrem Unternehmen erkennen, müssen Sie schnell und entschlossen handeln. Dies beinhaltet die Durchführung einer gründlichen Untersuchung, das Gespräch mit den Betroffenen und die Umsetzung von Maßnahmen, die sowohl die Opfer unterstützen als auch den Tätern klarmachen, dass ihr Verhalten inakzeptabel ist. Es ist wichtig, Firmenrichtlinien gegen Mobbing klar zu kommunizieren und Schulungen anzubieten, die sowohl präventive als auch reaktive Maßnahmen umfassen. Darüber hinaus sollten Sie eine Kultur der Offenheit fördern, in der Mitarbeiter ermutigt werden, ihre Bedenken ohne Angst vor Vergeltung zum Ausdruck zu bringen. Hier sind praktische Beispiele, wie Arbeitgeber effektiv mit Mobbing umgehen können:

Schnelles und präzises Handeln: Ein Arbeitgeber bemerkt oder erhält eine Beschwerde über Mobbing. Statt zu warten oder das Problem herunterzuspielen, ergreift er sofort Maßnahmen, um den Vorfall zu untersuchen. Dies zeigt den Mitarbeitern, dass das Unternehmen Mobbing ernst nimmt und für eine sichere Arbeitsumgebung sorgt.

Klare Anti-Mobbing-Richtlinien etablieren: Ein Unternehmen entwickelt eine klare, schriftlich festgelegte Politik gegen Mobbing, die Teil des Mitarbeiterhandbuchs ist. Diese Politik definiert, was man unter Mobbing versteht, und legt spezifische Schritte für die Berichterstattung sowie die Untersuchung von Vorfällen fest.

Schulung und Bewusstseinsbildung: Ein Unternehmen organisiert regelmäßige Schulungen für alle Mitarbeiter, einschließlich der Führungskräfte, um Bewusstsein für Mobbing zu schaffen. Diese Schulungen informieren über die Auswirkungen von Mobbing, Erkennen von Mobbing-Signalen und fördern eine Kultur der Offenheit und des Respekts am Arbeitsplatz.

Unterstützung für Opfer anbieten: Ein Arbeitgeber stellt Ressourcen wie Vertrauenspersonen oder den Zugang zu externen Beratungsdiensten zur Verfügung, um den Opfern von Mobbing Unterstützung und Hilfe anzubieten. Dies trägt dazu bei, dass sich die Betroffenen verstanden und unterstützt fühlen.

Konsequente Umsetzung der Richtlinien: Wenn ein Mobbing-Vorfall gemeldet wird, folgt das Unternehmen einem festgelegten Prozess, der sowohl gerecht als auch unparteiisch ist. Maßnahmen gegen Täter können von Verwarnungen über Schulungen bis hin zu disziplinarischen Maßnahmen reichen, abhängig von der Schwere des Vorfalls.

Einen Ansatz der offenen Tür verfolgen: Führungskräfte und das Management halten ihre Türen buchstäblich und metaphorisch offen für Mitarbeiter, die über Mobbing oder andere Probleme am Arbeitsplatz sprechen möchten. Dies fördert eine Kultur, in der man die Probleme offen ansprechen und lösen kann.

Wie kann man Mobbing am Arbeitsplatz präventiv begegnen?

Prävention ist der Schlüssel zur Vermeidung von Mobbing. Dies beinhaltet die Schaffung einer Unternehmenskultur, die Vielfalt schätzt und Respekt fördert. Regelmäßige Schulungen zu Arbeitsplatzethik und Kommunikation können ebenfalls dazu beitragen, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen. Darüber hinaus ist es wichtig, klare Richtlinien und Verfahren zur Meldung und Behandlung von Mobbingfällen zu etablieren. Die Förderung des Teamgeistes und der gegenseitigen Unterstützung kann ebenso helfen, Mobbing zu verhindern. Teamgeist schafft ein Umfeld, in dem sich unangebrachtes Verhalten nicht entwickeln kann.

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