Bewerbungsunterlagen: Reihenfolge und Inhalt

Gut vorbereitete, vollständige Bewerbungsunterlagen erhöhen Ihre Chancen auf ein Vorstellungsgespräch. Was unbedingt dazu gehört und welche Fehler echte Bewerbungskiller sind – hier die wichtigsten Tipps.

Die Bewerbungsunterlagen bestehen immer aus Anschreiben, Lebenslauf sowie Abschluss- und Dienstzeugnissen. Sie sind fixe Bestandteile, es kann aber sein, dass der potenzielle Arbeitgeber noch zusätzliche Unterlagen haben möchte, z. B. ein Motivationsschreiben. Lesen Sie die Stellenanzeige deshalb aufmerksam durch und passen Sie Umfang und Inhalt der Bewerbungsunterlagen an die Stellenanzeige an. In die Bewerbung rein muss, was gefordert wird. Nicht mehr und nicht weniger.

Seite 1: Das Bewerbungsschreiben

Die erste Seite Ihrer Bewerbung ist das Anschreiben. Handelt es sich um eine Online-Bewerbung, ist damit der Inhalt der E-Mail gemeint, das Sie an das Unternehmen schicken. Und der sollte Ihren Wunscharbeitgeber neugierig machen. Standard-Floskeln wie „Hiermit bewerbe ich mich für die Stelle als…“ können in eher konservativen Branchen durchaus funktionieren, im Gedächtnis bleiben Sie damit aber nicht. Trauen Sie sich und tanzen Sie aus der Reihe! Wie? Ein guter erster Satz ist kurz und knackig und nimmt ganz konkret Bezug auf die ausgeschriebene Stelle.
Keine Kreativität gefragt ist hingegen bei der Form des Anschreibens. Ob Sie Ihre Unterlagen nun per Post oder per E-Mail an den Wunscharbeitgeber übermitteln – das Anschreiben ist so oder so in Form eines Briefes abzufassen. Richten Sie das Anschreiben in jedem Fall an die Person, die im Stelleninserat vermerkt ist, und erklären Sie gleich im ersten Absatz, warum Sie sich für die Position interessieren: Warum möchten Sie für das Unternehmen arbeiten? Was qualifiziert sie? Heben Sie Ihre wichtigsten Fähigkeiten und Erfahrungen hervor, die für die Position relevant sind. Schweifen Sie aber nicht allzu weit aus, schreiben Sie maximal eine DIN A4-Seite. Schließen Sie das Anschreiben freundlich ab und laden Sie den Arbeitgeber zur Kontaktaufnahme oder zu einem Gespräch ein.

Seite 2: Was gehört in den Lebenslauf?

Der Lebenslauf ist das Herzstück Ihrer Bewerbungsunterlagen. Er sollte eine übersichtliche Struktur haben und präzise sein. Es gilt: So viel wie nötig, so wenig wie möglich und nicht länger als zwei Seiten. Stopfen Sie Ihren Lebenslauf also nicht mir langatmigen Tätigkeitsbeschreibungen oder mit ehemaligen Ferialjobs voll, schon gar nicht, wenn diese für den angestrebten Job irrrelevant sind.  Die Person, die ihn liest, sollte sich schnell zurechtfinden und die für sie interessanten Informationen auf einen Blick erfassen können.

  • Kontaktinformationen: Geben Sie Ihren Namen, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse an.
  • Berufserfahrung: Beginnen Sie mit Ihrer aktuellen oder letzten Position und arbeiten Sie rückwärts. Erklären Sie in wenigen Worten Aufgaben und Verantwortlichkeiten.
  • Ausbildung: Beginnen Sie abermals mit Ihrem letzten Abschluss und hanteln Sie sich zurück.
  • Fähigkeiten: Heben Sie Ihre relevanten Fähigkeiten hervor, sei es technisches Know-how, Sprachkenntnisse oder Soft Skills wie Teamarbeit und Kommunikation.

Seite 3: Was steht im Motivationsschreiben?

Wird in der Stellenanzeige zusätzlich zum Anschreiben ein Motivationsschreiben verlangt, möchte das Unternehmen mehr darüber erfahren, was Sie antreibt, wofür Sie sich beruflich begeistern und was Ihre Ziele sind. Es geht im Motivationsschreiben nicht um Ihre Hard- und Softskills – für diese war bereits in Anschreiben und Lebenslauf Platz.

Seite 4: Warum Sie den Anhang nicht aufblähen sollten

Im Anhang finden Sich Zeugniskopien (Schule, Arbeit, Praktikum etc.) sowie Publikationen, Arbeitsproben und Weiterbildungszertifikate. Sie haben nach vielen Berufsjahren einiges vorzuweisen? Unser Tipp: Sieben Sie aus! Denn auch den Anhang sollten Sie auf die Stelle anpassen, das heißt, nur für den Job relevante Zeugnisse und Belege mitschicken. Es hat keinen Sinn und kann bei Online-Bewerbungen sogar von Nachteil sein, große Dateimengen an das Unternehmen zu schicken. Merken Sie im Mail lieber kurz an, dass Sie gerne bereit sind, weitere Zeugnisse und Bestätigungen nachzureichen.

Alles bereit zum Abschicken? Stopp!

Fehler in Ihren Bewerbungsunterlagen setzen Sie in ein denkbar schlechtes Licht und sind ein Knock-out-Kriterium in jeder Personalabteilung. Schicken Sie deshalb nur sorgfältig korrigierte Dokumente an Ihren Wunscharbeitgeber. Das setzt voraus, dass Sie sich für Ihre Bewerbungsunterlagen ausreichend Zeit nehmen. Schnellschüsse erkennt man meist sofort an Tipp- oder Schlampigkeitsfehlern. Am besten, Sie drucken die Bewerbungsunterlagen aus – auch, wenn Sie die Unterlagen später online einreichen. Auf Papier fallen Fehler auf, die man am Bildschirm gerne überliest. Bitten Sie auch eine zweite Person Ihre Texte Probe zu lesen – vier Augen sehen schließlich besser als zwei.

Foto: © Michael / stock.adobe.com

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