blonde Frau mit langen offenen Locken steht lächelnd vor ihrer Chefin und nimmt das Dienstzeugnis entgegen

Arbeitszeugnis schreiben: Leitfaden für Arbeitgeber

Das Ausstellen eines Arbeitszeugnisses ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die viel Fingerspitzengefühl erfordert. Als Arbeitgeber, Personaler oder Vorgesetzter tragen Sie die Verantwortung, ein Zeugnis zu verfassen, das sowohl der Wahrheit entspricht als auch den gesetzlichen Anforderungen genügt. Wir sagen Ihnen, wie ein gutes Dienstzeugnis aussehen sollte bzw. was Sie beim Arbeitszeugnis schreiben beachten müssen.

Ein Arbeitszeugnis zu schreiben bedeutet, den ehemaligen Mitarbeiter fair und objektiv zu beurteilen, ohne dabei seinen Persönlichkeitsschutz und die Richtlinien in Sachen Datenschutz zu verletzen. Wenn Sie als Vorgesetzter oder Arbeitgeber diese Aufgabe vor sich haben, lesen Sie die nächsten Zeilen aufmerksam. Wir sagen Ihnen, worauf Sie beim Verfassen eines Arbeitszeugnisses achten müssen, wie es aufgebaut sein soll, welchen Inhalt es haben muss und welche Formulierungen Sie vermeiden sollten. Mehr zu den Geheimcodes in Arbeitszeugnissen lesen Sie übrigens hier.

Arbeitszeugnis schreiben: Rechtliche Grundlagen

Ein Arbeitszeugnis ist ein wichtiges Dokument, das einem ehemaligen Mitarbeiter als Nachweis seiner Arbeitsleistung und seines Verhaltens dient. Laut Arbeiterkammer darf im Arbeitszeugnis nichts stehen, was Ihrem ehemaligen Arbeitnehmer das Finden eines neuen Jobs erschwert. Grundsätzlich kann man zwischen einem einfachen Arbeitszeugnis und einem qualifizierten Arbeitszeugnis unterscheiden. Ersteres enthält lediglich Angaben zur Person des Arbeitnehmers sowie zur zur Art und Dauer der Beschäftigung. „Herr XY war von…bis…in unserem Unternehmen als… tätig“. Im qualifizierten Dienstzeugnis sind neben den Informationen des einfachen Zeugnisses auch eine Beurteilung der Leistung und des Sozialverhaltens des Mitarbeiters zu finden.

Aufbau und Inhalt eines Arbeitszeugnisses

Ein gutes Arbeitszeugnis zu schreiben, ist eine Kunst für sich. Es erfordert eine sorgfältige Abwägung zwischen Wahrheit und Wohlwollen. Wenn Sie die oben genannten Tipps beherzigen, können Sie ein ehrliches, aussagekräftiges und faires Zeugnis verfassen, das Ihrem ehemaligen Mitarbeiter gerecht wird und ihm auf seinem weiteren Berufsweg nützlich ist. Denken Sie daran, dass ein wohlwollendes und korrektes Zeugnis nicht nur dem Mitarbeiter, sondern auch Ihrem Unternehmen zugutekommt, indem es Ihre Professionalität, gute Mitarbeiterführung und Fairness beweist. Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis gliedert sich in der Regel in folgende Abschnitte:

  • Einleitung: Hier werden der Name des Unternehmens, die Personalien des Mitarbeiters und der Zeitraum der Beschäftigung genannt.
  • Tätigkeitsbeschreibung: Eine detaillierte Auflistung der Aufgaben und Verantwortungsbereiche.
  • Leistungsbeurteilung: Bewertung der Arbeitsweise, Fachkompetenz und Arbeitsergebnisse.
  • Sozialverhalten: Beurteilung des Verhaltens gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden.
  • Schlussformel: Dank und Bedauern über das Ausscheiden sowie gute Wünsche für die Zukunft.

Arbeitszeugnis schreiben: Ein paar Tipps

  • Seien Sie individuell: Gehen Sie auf die spezifischen Leistungen und Fähigkeiten des Mitarbeiters ein.
  • Seien Sie klar: Verwenden Sie klare und verständliche Formulierungen.
  • Achten Sie auf Vollständigkeit: Achten Sie darauf, dass alle relevanten Informationen enthalten sind.
  • Formulieren Sie positiv: Bemühen Sie sich um eine wohlwollende Darstellung, ohne die Wahrheit zu verfälschen.
  • Bedenken Sie Persönlichkeitsrechte und Datenschutz: Informationen zu Krankheiten, privaten Problemen oder politischen Einstellungen sind tabu!
  • Vermeiden Sie jedenfalls die noch immer auftauchenden Geheimcodes.

Foto: ©Robert Kneschke/ stock.adobe.com

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