Zwei Männer und zwei Frauen, eine davon im Rollstuhl, unterhalten sich angeregt auf einer Galerie in einem modernen, hellen Bürogebäude.

Diversität am Arbeitsplatz: Ist Ihr Unternehmen divers?

Wer am Arbeitsmarkt innovativ sein will, für den ist Diversität mehr als ein trendiges Schlagwort. Was es im Kontext der Arbeitswelt heißt, divers zu sein, und wie Unternehmen Diversität am Arbeitsplatz konkret fördern können, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Diversität am Arbeitsplatz erfolgreich umzusetzen, ist leichter gesagt als getan und erfordert eine ernsthafte Verpflichtung seitens der Unternehmensführung. Nur wenn strukturelle und mentale Hürden aus dem Weg geräumt werden und diversitätsfördernde Maßnahmen konsequent umgesetzt werden, tragen sie auch Früchte. Was das genau bedeutet? Wir erklären es Ihnen.

Was bedeutet Diversität am Arbeitsplatz überhaupt?

Kurz gesagt, geht es beim Diversity Management darum, Menschen aus verschiedenen Kulturen und mit unterschiedlichen Erfahrungen, Fähigkeiten und Perspektiven zusammenzubringen. Das umfasst Faktoren wie Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, religiöse Überzeugung, sexuelle Orientierung sowie körperliche und geistige Fähigkeiten. Diversität hat also viele Dimensionen und meint längst nicht nur eine altersgemischte oder multikulturelle Belegschaft. In diesem Zusammenhang ebenfalls wichtig: Diversität beinhaltet mehr als das Einführen und Befolgen eines Quotensystems. Sie ist die Erkenntnis, dass ein vielfältiges Team frische Ideen, andersartige Lösungsansätze und mehr Kreativität in ein Unternehmen einbringen kann und sich das, wie von Studien mehrfach erwiesen, positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit und den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens auswirkt.

Was sind die Vorteile eines diversen Unternehmens?

Unternehmen, die Diversität am Arbeitsplatz wertschätzen und fördern, haben einen im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter gute Karten. Denn sie fischen in einem größeren Talentepool. Eine vielfältig zusammengesetzte Belegschaft und Toleranz wirken sich wiederum positiv auf das Firmenimage und das Recruiting aus. Denn Umfragen zeigen, dass Bewerbe eher Unternehmen mit heterogenem Arbeitsumfeld in Betracht ziehen. Längerfristig entstehen vielfältige Teams, die unterschiedliche Sichtweisen einbringen, was zu kreativeren und innovativeren Lösungen führt. Unternehmen können nur davon profitieren, wenn Teams Probleme und Herausforderungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten können, zum Beispiel wenn Produkte und Dienstleistungen entwickelt werden sollen, die eine breitere Zielgruppe ansprechen sollen. Studien zeigen zudem, dass diverse Teams oft effektiver arbeiten und bessere Ergebnisse erzielen, weil die unterschiedlichen Erfahrungen und Fähigkeiten innerhalb des Teams die Problemlösungskompetenz steigern und zu einer höheren Produktivität führen können. Heterogene Teams sind offener für ungewohnte Denkansätze und Herangehensweisen und bewegen sich weniger in festgefahrenen Strukturen – eine wichtige Voraussetzung für Innovation und Unternehmenserfolg.

Mit welchen Herausforderungen in Sachen Diversität müssen Unternehmen rechnen?

Menschen mit verschiedener sozialer Herkunft oder aus verschiedenen Altersgruppen anzustellen ist nur der erste Schritt in Richtung mehr Vielfalt. Der nächste und oft schwierigere ist, ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich jeder angenommen und wertgeschätzt fühlt. Das erfordert Sensibilität seitens der Führungskräfte für die Bedürfnisse aller Mitarbeiter. In vielen Unternehmen aber stehen Widerstände und Vorbehalte der meist ebenfalls nicht divers besetzten Unternehmensführung einem erfolgreichen Diversity Management im Weg. Um mentale Muster aufzubrechen und das Diversitätsmanagement als wichtigen Bestandteil der Unternehmenskultur zu etablieren, sollten entsprechende Schulungen und regelmäßige Weiterbildungen ein fixer Bestandteil in der Personalentwicklung sein. Denn nur, wenn die Führungskräfte eine positive Grundhaltung gegenüber diversitätsfördernden Maßnahmen haben, können sie auch Mitarbeiter dabei helfen, Unsicherheiten abzubauen oder zum Beispiel Berührungsängste mit Menschen mit Behinderung abzulegen.

Wie kann Diversität am Arbeitsplatz gefördert werden?

Im Rahmen des Diversitätsmanagements kann ein Unternehmen verschiedene Maßnahmen ergreifen. Hier einige konkrete Beispiele:

  • Einführung eines anonymisierten Bewerbungsprozesses, bei dem Namen, Alter und Geschlecht der Bewerber nicht sichtbar sind.
  • Einführung von Mentoring-Programmen, die erfahrene Mitarbeiter mit Neuankömmlingen zusammenbringen.
  • Einführung flexibler Arbeitsmodelle (z. B. Home Office für pflegende Angehörige, systematische Personalentwicklung für ältere Arbeitnehmer), die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter Rechnung tragen.
  • Einrichtung von barrierefreien Arbeitsplätzen für geistig oder körperlich behinderte Menschen, z. B. höhenverstellbare Tische.
  • Angebote für Schulungen und Workshops zu Themen wie interkulturelle Kommunikation, Vorurteile und Inklusion.
  • Ernennung von Ansprechpartnern bzw. Diversitätsverantwortlichen im Unternehmen, die das Diversity Management proaktiv begleiten und umsetzen sowie die Bedürfnisse aller Mitarbeiter mitdenken und sich für ihre Belange einsetzen.
  • Unterstützung von Unternehmensnetzwerken oder Interessensgruppen, innerhalb derer sich Mitarbeiter gegenseitig sensibilisieren und Ideen für die Umsetzung des Diversitätsmanagements entwickeln.
  • Einrichtung einer Plattform, über die Mitarbeitende anonym diversity-relevante Probleme und Sorgen äußern können.

Foto: ©Robert Kneschke/ stock.adobe.com

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