Fröhlich lächelnde Frau in blauer Schutzkleidung und weißem Helm hält Klemmbrett und Kugelschreiber.

Sicherheit am Arbeitsplatz: Das müssen Sie wissen

Sicherheit am Arbeitsplatz betrifft Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen. Doch was versteht man genau unter diesem Begriff und welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um einen sicheren Arbeitsplatz zu gewährleisten? Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Aspekte der Arbeitssicherheit in Österreich.

Was versteht man unter Sicherheit am Arbeitsplatz?

Sicherheit am Arbeitsplatz umfasst alle Maßnahmen, die ergriffen werden, um Unfälle, Verletzungen und gesundheitliche Beeinträchtigungen im beruflichen Umfeld zu verhindern. Dies schließt physische, chemische, biologische und psychologische Faktoren ein, die das Wohl der Arbeitnehmer beeinträchtigen könnten. In Österreich regelt das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer im Betrieb. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Verordnungen und Normen, die spezifische Situationen und Risiken am Arbeitsplatz abdecken (z.B. Maschinensicherheit oder Lärmschutz).

Wer ist für die Arbeitsplatzsicherheit zuständig?

Die Hauptverantwortung für die Sicherheit am Arbeitsplatz liegt beim Arbeitgeber. Es ist seine Pflicht, für ein sicheres Arbeitsumfeld zu sorgen, das den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Jedoch haben auch Arbeitnehmer eine aktive Rolle in der Sicherstellung der Sicherheit am Arbeitsplatz, indem sie sich an die Vorschriften halten und potenzielle Gefahren melden.

Was ist eine Sicherheitsvertrauensperson?

In Unternehmen mit mehr als zehn Arbeitnehmern muss eine Sicherheitsvertrauensperson (SVP) gewählt werden. Ihre Aufgaben umfassen die Beratung von Kollegen in Sicherheitsfragen, die Teilnahme an Arbeitsplatzevaluierungen und die Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber bei der Entwicklung und Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen, das heißt, eine SVP ist das Bindeglied zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber und vertritt die Arbeitnehmerschaft in Sicherheitsanliegen. Um die Rolle der Sicherheitsvertrauensperson zu erfüllen, ist eine Arbeitsschutz-Ausbildung nötig: Mindestens 24 Unterrichtseinheiten zu jeweils 50 Minuten müssen von Gesetz her absolviert werden.  Die Kosten dafür hat der Arbeitgeber zu tragen.

Wer hat Mitspracherecht bei Sicherheitsfragen?

Arbeitsschutz ist nicht nur Sache des Arbeitnehmers: Arbeitnehmer haben in Österreich das Recht, in Fragen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes mitzureden. Dies kann direkt oder indirekt über gewählte Sicherheitsvertrauenspersonen oder Betriebsräte erfolgen. Gibt es weder Betriebsrat noch Sicherheitsvertrauensperson im Unternehmen, haben die Arbeitnehmer direkt Mitwirkungsrecht in Sicherheitsfragen.

Was bedeutet Arbeitsplatzevaluierung?

Jeder Arbeitsplatz hat spezifische Anforderungen an die Sicherheit. Dabei geht es nicht nur um die körperliche Belastung oder Gefährdung, zum Beispiel durch schwere Maschinen, sondern ebenfalls um psychische Faktoren, wie beispielsweise um Burnout vorzubeugen.  Um die individuellen Herausforderungen eines Arbeitsplatzes herauszufinden, gibt es die Arbeitsplatzevaluierung. Dies ist ein gesetzlich vorgeschriebenes Verfahren, bei dem man alle mit der Arbeit verbundenen Gefahren ermitteln und bewerten kann. Auf Basis dieser Bewertung werden dann Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Arbeitnehmer entwickelt und umgesetzt.

Wie können Sie Unfälle am Arbeitsplatz verhindern/reduzieren?

Viele Unfälle am Arbeitsplatz lassen sich durch einfache Maßnahmen vermeiden. Hier finden Sie einige Tipps, um den Arbeitsplatz sicher zu gestalten:

  • Bewusster Einsatz von Arbeitnehmern: Sie müssen als Arbeitgeber sicherstellen, dass die Arbeitnehmer für ihre spezifischen Aufgaben angemessen ausgebildet und unterwiesen sind.
  • Bereitstellen von relevanten Informationen zur Gefahrenverhütung: Klare Kommunikation über Risiken und präventive Maßnahmen hilft, Unfälle zu vermeiden.
  • Unterweisung: Regelmäßige Schulungen und Fortbildungen, besonders bei der Nutzung von Maschinen und anderen potenziellen Gefahrenquellen, sorgen dafür, dass alle Mitarbeiter auf dem neuesten Stand sind.
  • Schutzbekleidung: Bereitstellung und Durchsetzung der Nutzung angemessener Schutzkleidung schützt vor Verletzungen.
  • Psychische Belastung reduzieren: Maßnahmen gegen Stress und Überforderung helfen, Burnout vorzubeugen.
  • Stolperfallen vermeiden: Stellen Sie sicher, dass die jeweiligen Arbeitsstätten in einem ordnungsgemäßen Zustand sind, weil das Unfällen vorbeugt.
  • Ergonomie am Arbeitsplatz fördern: Anpassung der Arbeitsplätze und -prozesse an die physischen Bedürfnisse der Mitarbeitenden ist wichtig, um eine Fehlbelastung und daraus resultierende Verletzungen zu vermeiden.

Durch ein umfassendes Verständnis der Sicherheitsvorschriften, der aktiven Beteiligung aller Mitarbeiter und der Implementierung effektiver Präventivmaßnahmen können Arbeitsunfälle so minimiert und ein sicheres Arbeitsumfeld für alle geschaffen werden.

Foto: ©chokniti/ stock.adobe.com

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